Dienstag, 23. Oktober 2012

Lesen, lümmeln, laisser faire......

Warum es hier so still war in den letzten Tagen? Weil es sehr viel Arbeit gab und die freien Momente tatsächlich still waren. Es wurde nicht gewerkelt und nicht fotografiert. Der Akku der Kamera war am Sonntag morgen alle und meiner auch. Darum haben wir mal wieder unsere Taschen gepackt und dann ab in die Therme. 
Daher gibt es heute hier Buchvorstellungen und ganz schön verspätete sieben Sachen nach Frau Liebe für die man seine Hände gebrauchen kann, ohne dabei auch nur im mindesten produktiv zu sein und ganz ohne Fotos. 

1. Weiche Handtücher in eine Tasche packen. Dazu noch eine Granatapfel Haarspülung und den flauschigen Winterbademantel.
2. Pommes in das Dip-Schälchen tauchen und genüsslich verspeisen.
3. Im Liegestuhl liegend ein paar Buchseiten umblättern, und noch ein paar, und noch ein paar... mmmh, das macht müde....
4. huch, kurz weggenickt. Nun aber schnell noch eine Seite umblättern. Und vielleicht noch ein paar....
5. Abends dann in einem Haufen Sofakissen vergaben und die Teetasse halten.
6. Den Kopf streicheln, der da neben dem eigenen liegt.
7. Ab und an ein Schokowaffelröllchen in den Mund schieben.

Langweilig sagt ihr? Suuuuper entspannend sage ich!

Hier die Bücher:

1.  Peter Härtlings "Hirbel" habe ich als Kind schon geliebt. Wenn man nun mit dem Abstand der Jahre noch einmal miterlebt, wie dieser kleine Knirps im Heim groß wird, dann blutet einem das Herz. Man lacht und weint mit Hirbel und kann ihn nur lieb haben. Ein Buch, das mit kinderleichter Sprache die tiefsten und grundlegendsten Themen des Lebens bespricht. Gute Kinderbuchautoren sind und bleiben die wahren Helden.66 Seiten, Gulliver Verlag. Knappe 6 Euro.

2.  Der kleine Gedichtband "Galgenlieder" von Christian Morgenstern vereint großen Wortwitz, kindlich schlafliedartige Tiergedichte und große Melancholie. Eine einfach verrückte Textmischung. Anaconda, 2009. 93 Seiten. Kostprobe? Nur ein Sechszeiler von Seite 46:

Die beiden Esel

Ein finstrer Esel sprach einmal
zu seinem ehlichen Gemahl:
"Ich bin so dumm, du bist so dumm,
wir wollen sterben gehen, kumm!
Doch wie es kommt so öfter eben:
Die beiden blieben fröhlich leben.

3.   Und schließlich die wunderbare Agatha Christie.
"Mord auf dem Golfplatz", hier in der Sammleredition von Scherz, 1990 zum 100. Geburtstag der Autorin, ist ein klassischer Hercule Poirot Krimi. Wunderbar schrullig, gut durchdacht  und zum Mäuse melken! Ich bin nämlich noch dran und weiß wieder mal nicht, wer der Mörder ist. Obwohl es mein mindestens 55ster Christie-Krimi ist! Herrlich!

4.  "Rotkäppchen und der böse Wolf" von Loewe in der Ausgabe für Jugendliche von 1992, heißt im Original "N or M", bzw "N oder M". Es geht um einen deutschen Spion im zweiten Weltkrieg, der in einem Gasthof in einem Küstenörtchen Englands zu wohnen scheint  und nun ausfindig und unschädlich gemacht werden muss. Um einen von zweien um genauer zu sein, nämlich entweder N oder M. Welcher der Spione ist es also und wie kann man jemanden dingfest machen, wenn man aber auch gar nichts über ihn weiß? Die Zeit läuft und der Krieg schreitet voran! Hört sich diffus an, ist aber eine ganz wunderbar atmosphärische Geschichte, bei der nicht etwa Miss Marple oder Poirot die Ermittler sind, sondern das Ehepaar Tommy und Tuppence Beresford. Obwohl diese Figuren sowohl in den 20er Jahren, also in Christies frühesten Geschichten, als auch in ihrem letzten Roman vor ihrem Tode ermitteln, sind sie mit Abstand ihre unbekanntesten Figuren. Eigenartig, denn meiner Ansicht nach haben sie den meisten Charme und geben die wunderbarsten Einblicke in das England der Lebzeit Agatha Christies. Sie altern sozusagen mit, interagieren ganz wunderbar, durchleben die Kriege, werden Eltern und schließlich Rentner und ziehen Kriminalfälle scheinbar magisch an. Leider gibt es nur 5 Bücher mit den beiden, aber man kann ja immer wieder von vorne anfangen! ;)

So. Nun ab in den Buchladen! Und morgen wird mal wieder gebastelt! Viele Grüße!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen