Samstag, 19. Dezember 2015

Kindermund: Vage Vermutungen

Abends, das Kind steht in schon völliger Dunkelheit vor dem Haus. Das Näschen in Richtung Himmel gestreckt, still und konzentriert. Dann hört man das helle Stimmchen langsam und feierlich:

"Die goldnen Sterne prangen...... Glaub ich....."

Wie schön, dass er es auch so liebt . Also, here's to Matthias Claudius:

Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht still und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille,
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold!
Wie eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.

Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel.

So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns Gott mit Strafen,
Und lass uns ruhig schlafen!
Und unsern kranken Nachbarn auch!

Sonntag, 13. Dezember 2015

Kindermund vom Weihnachtsmarkt

Wort des Tages:

Lumpfaklong!

Ein Wort wie ein Kunstwerk. Man muss es sich nur mal laut aufsagen. Mehrmals. Und sich dann einmal vorstellen, auf einem der vielen Weihnachtsmärkte zu einem der Männer zu gehen, die unter einer großen schwebenden Wolke aus bunten Folienbällen an eine Gasflasche gelehnt stehen und mit lässiger Selbstverständlichkeit zu sagen:

"Guten Tag der Herr, ich möchte bitte einen Lumpfaklong kaufen!"

Wer traut sich?

Kindermund am 13.

Worte, die man überhaupt nicht versteht sind ja meist die Lustigsten. Unser kleiner Sonnenspross hat davon nur sehr wenige verwendet. Er spricht tatsächlich sehr deutlich, von Anfang an. Was natürlich toll ist, man möchte ja nicht undankbar wirken! Ein paar Rätsel hat er uns aber doch aufgegeben.
Noch immer völlig unbekannt ist mir die Bedeutung des Wortes LUE. Keine blasse Ahnung. Bei Nachfragen weigert er sich darauf zu zeigen und gibt als einzigen Tipp jedes mal: " LUE, Frau" Man weiset nich, man kann nur staunen...
TENTE wiederum war von Anfang an übersetzbar, die allseits bekannte "Raupe Simma" verwandelt sich am Ende des Buches in einen. TENTE heißt nun seit Wochen auch TENTELING. Es findet also auch eine etymologische Metamorphose statt (räusper).
Die schönste Situation mit einem neuen Wort verdient es aufgeschrieben zu werden. Sie passierte im Sommer.

Küche, Mittagstisch. Kind ( circa 19 Monate) im Kinderstuhl, ich essend gegenüber.
Kind guckt mich an

- Was kann ich für dich tun?

- Trondheim!

- Ah, ja, eine sehr schöne Stadt! Da wäre ich jetzt auch gerne! Ich war ja schon zwei mal da.

- TRONDHEIM!

- Mhmmm. Ich verstehe. Aber ich sehe da im Moment keine Möglichkeit. Außerdem frage ich mich, wie du darauf kommst. Du bist 1 Jahr alt. Woher kennst du Trondheim?

Kind beginnt zu Weinen.

- TROOONDHEIIIMMMM!

Ich schlucke mein "Schnapp dir'n Atlas!" herunter und beginne zu trösten.

Keine Chance herauszufinden, was das Kind meinte. Keine Reaktion auf "Zeig mal drauf" oder all die dreihundert Rateversuche meinerseits.

Eine Woche später, meine Mutter ist zu Besuch und kommt zu mir ins Wohnzimmer:

- Das Kind sagt ständig Trondheim! Es will Trondheim! Was soll ich tun?

- Keine Ahnung, schenk ihm einen Flug mit Ryan-Air! Ich weiß auch nicht was es will!

Am selben Tag bringt meine Mutter in Erfahrung, für was mein Sohn Trondheim braucht:
Zum Trinken. Wenn man ihm ein Glas oder eine Tasse vorsetzt, verlangt es sich einen. Jap. Ganz recht. Und das tut er auch mit knapp 2 Jahren noch. Es trinkt sich einfach schöner aus einem Trondheim. Und wir finden das so schön, dass wir dieses Wort einfach übernommen haben. Schließlich lieben wir den Norden und jede Erinnerung an ihn!

Na, wisst ihr, was ein Trondheim ist?




Freitag, 11. Dezember 2015

Kindermund Nummer..... ach is ja auch Wurscht...

Mensch Mensch Mensch, ich arbeite im Moment einfach zuviel. Beziehungsweise komme zu spät nach Hause.
Egal, das Kind sagt lustige Sachen und die werden ja nicht schlecht. Die schreibe ich dann eben zur Not auch nach Weihnachten noch auf. Also denn:

Es geht um Höflichkeit. Um das Erlernen von Anstandsregeln und das Voraussetzen dieser Regeln im Umgang mit anderen Wesen.

Am Küchentisch. Auf dem Tisch sitzt eine Fliege. Über der Tischplatte schaut ein halber Kopf hervor, mit zwei groooßen Augen.

- Hallo, Mücke!

Pause. Im Flüsterton:

- Hallo Mücke.

Die Augen werden größer. Jetzt schon energischer:

- Mücke! Hallo sagen!

Pause.

- Ich Anton!

Die Mücke läuft ein paar Schritte hin und her.

- Mücke? Du?

Die Mücke fliegt weg.

- Süss Mücke! Tsüss sagen!

Lautes Seufzen. Abgang.


Dienstag, 8. Dezember 2015

Kindermund 7

Ich habe einmal versucht bis drei zu zählen. Viele Eltern zählen ja ständig bis drei. Mir war das immer etwas suspekt. Es schwingt eine Drohung mit, die ich nicht mag. Man kann es natürlich auch so sehen, dass man dem Kind eine Weile lang die Möglichkeit gibt, seinen Fehler selbst zu korrigieren bevor man einschreitet. Aber mein Kind hat mich bereits bei meinem ersten Zählversuch fulminant ausgebremst...
Also eines Tages stand ich da und habe gesagt:

- Du, ich zähle jetzt bis drei. Und wenn du sie dann nicht selbst wieder weggestellt hast, dann stelle ich sie weg. Dann nehme ich dir die Tasse ab!

Ein breites Lächeln.

- Eins!

Das Lächeln wird breiter, die Augen verengen sich zu Schlitzen.

- Zwei!

- Drei, isch kooooommeeee!

Immerhin konnte ich ihm die Tasse entwenden, als er auf mich zu gerannt kam. Ich sollte mir das bis-drei-zählen aber eher für andere Situationen aufheben. Vielleicht pfeif ich ihn damit zurück, wenn er mir mal im Park wegläuft oder so...

Sonntag, 6. Dezember 2015

Kindermund zu Nikolaus

Was knapp Zweijährige so alles sagen ist ein Träumchen. Eine Wonne. Die pure Freude, meistens.
Obwohl ich wenig Zeit habe und meine Kamera nicht geht und überhaupt der Advent so voll gestopft mit schönen Vorhaben ist, werde ich einen kleinen Kindermund-Adventskalender starten. Verspätet aber immerhin. Damit ich es nicht vergesse und ihr auch was zu Lachen habt.
Und nicht vergessen: Im Advent geht es ums Zusammensein. Um Besinnlichkeit. Ums Kerzen-Anzünden. Legt mal die Füße hoch, atmet tief ein, tief aus. Puhhhhhh. Pssst. Einen schönen Nikolaustag Euch da draußen.

6

Gestern Abend. Das Kind steht auf dem Fensterbrett und starrt ins Dunkel.
- Nikilaus! Kommste denn!
- Wir können ein Licht anmachen, dann sieht er zu welchem Fenster er heute Nacht herein kommen kann.
- Ja, Kersse an. Teller hindellen!
- Genau, einen Teller stellen wir auch hin, dann hoffen wir mal, dass der Nikolaus etwas für dich drauf legt.
- Serwette rauf!
-  Ja, eine schöne Weihnachtsserviette legen wir auf den Teller. Dann weiß er, wo er bitte etwas hinlegen soll.
- Joooaaaa.
- Was magst du denn gerne, was wünschst du dir vom Nikolaus?
- Paar Kekse!
- Gute Idee. Ja. Noch etwas?
- Noiiin.
- Nee? Gibt es sonst nichts, was er noch drauflegen sollte? Nichts was du sonst noch gerne magst?
- Doch. Bissie Joghurt!

Ich stelle mir nun vor, wie der Nikolaus von Haus zu Haus geht, den Sack über der Schulter, in der einen Hand einen großen Eimer Joghurt, in der anderen eine Kelle, mit der er auf jeden Teller zu guter Letzt noch eine schöne Schlaapse Joghurt gießt. Ho Ho Ho! Und wohl bekomm´s!

Mittwoch, 6. Mai 2015

Klößchen gegen Midlife Crisis...

Haben Frauen eine Midlife crisis? Ich fürchte schon. Irgendwie. Ich hoffe es gilt hier die gleiche Regel wie beim Schnupfen: Kommt ´ne Woche, geht ´ne Woche. Vorsorglich - und weil ich mich eben nur mit der Behandlung von Schnupfen auskenne - habe ich eine Grießklößchensuppe gekocht. Erstmals mit selbstgemachten Klößchen, das hilft sicher noch bedeutend besser. Bisher gab es die nur aus der Tüte...
Folgendermaßen gemacht und mit völliger Begeisterung gegessen:
Auf 1 Ei
kommen 100g Grieß
und 50g Butter.
Muskat und Salz.
Butter schmelzen, Grieß einrühren, Ei unterrühren, kalt stellen, Nocken abstechen.
10 min in der Suppe gar ziehen lassen.
Hmmmm...
Landgemüse dazu. Fertig.
Hilft.




Sonntag, 12. April 2015

Ostern und die Ankunft des Frühjahrs

Ich habe einen Spruch in meinem Kopf, von wem auch immer er ist. Das Beste am Frühling sei, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht. Ich brauche ihn. Ganz dringend. Es ist als gäbe es zwei Ichs, eins an sonnigen und eines an schlechten Tagen. Mein Frühlingsich ist soviel angenehmer, dass ich mir und meiner Umwelt nur wünschen kann es würde sich von nun an wieder öfter zeigen.
Und so sieht es aus wenn ins Haus Sonnenspross die Sonne scheint. Wenn wir draußen sind und arbeiten. Wenn wir feiern und den Frühling willkommen heißen. Mehr davon! Mehr!










Montag, 9. März 2015

Fensterbild: Ich bau ´ne Stadt für dich...

Ich zeichne wahnsinnig gerne. Und ich bin ein Architekturjunkie, eine verhinderte Architektin. Also zeichne ich manchmal Traumhäuser einfach für mich. Zum Runterkommen. Stundenlang Grundrisse und Möbel und Treppen. Neulich habe ich aus einer ganz vereinfachten Fassadenzeichnung ein Fensterbild gebastelt. Ein wenig auch als Sichtschutz. Es stellt einen Haufen Fantasiegebäude in verschiedenen Stilrichtungen da. Und ich mag es. Die anderen glücklicherweise auch. Besonders jetzt wo die Frühjahrssonnne endlich durchscheint! Yippieh!
Dazu - also zum Basteln - gucke ich übrigens solche Dokus. Sie sind einfach wunderbar, Dieter Wieland zeigt wieviel Ruhe und Besonnenheit es verlangt, ein passendes Heim zu schaffen und wie wenig das Ganze mit dem Konsum und der Besessenheit von scheinbarer Modernität zu tun hat.













Das Kind war soob brav während der Bastelei. Er sitzt mittlerweile so selten im Stall und scheint es fast zu genießen dort in Ruhe mit den Sachen zu spielen die immer dort drin liegen. So komme ich gaaaanz ab und an auch mal zum Werkeln wenn er nicht schläft...

Sonntag, 1. März 2015

Mini-Wimpelgirlande

Ich weiß gar nicht, ob der Trend "Wimpelgirlande" längst vorüber ist oder ob immer noch alle verrückt nach den Dingern sind. Wie mit allen Trends, hinke ich wohl wieder mal hinterher und stehe gerade drauf. Da ich aber so ekelhaft selten zum nähen komme, habe ich einfach eine aus Papier gebastelt, was circa 3 Minuten dauert und wirklich gar nicht mal schlecht aussieht. Wenn man mehr als einen Meter entfernt steht sieht man gar nicht, dass es Papier ist. Aus einem Block gemusterter Tonpapierbögen den es kürzlich beim Supermarkt im Wochenangebot gab, habe ich passend zu unseren Wohnzimmerfarben die gelben Bögen ausgewählt. Ich habe einen etwa 10cm hohen Streifen abgeschnitten und mit dem Lineal zickzackmäßig eingeteilt und dann die ausgeschnittenen Dreieck mit Tesafilm um eine Schnur aus Bast geklebt - wobei natürlich nur ein ganz schmaler Rand Klebestreifen auf der Vorderseite ist, so dass es bei Licheinfall nicht so glänzt.
Das Ganze hängt nun zwischen zwei Kallax Regalen über meinem Sekretär, so dass ich an meinem Arbeitsplatz wie an einem Marktstand sitze. Das Kind lacht sich jedenfalls kaputt wenn mein Kopf hinter den weißen Möbeln erscheint und ich habe mir auch schon ein Buch über Puppentheater zugelegt. Ich sage nur: Kino war gestern!
Mehr davon wenn unser Wohnzimmer weiter gediehen ist.....
Schönen Sonntag allerseits!





Freitag, 27. Februar 2015

Das rote Salöngchen

Weiter geht es in unsrem Häuschen. Seit gestern wirklich fertig ist unser kleines Wohnzimmer, das wir "dat Salöngchen" nennen.
Ein Wohnzimmer ohne Fernseher war immer mein Traum. Weil ich ihn nämlich viel zu oft anmache, wenn er schon da steht. Unser neues Heim hat zwei Kinderzimmer und wir nur ein Kind. Ha! Da bot es sich an ein Lesezimmer zu machen. Ein Zimmer das ohne Schreibtische und ohne Unordnung auskommt, wo keine Computer und keinerlei Monitor die Ruhe stören. Naja fast ohne Unordnung - gespielt wird schließlich irgendwie überall... Eine Art Erwachsenenwohnzimmer, ein Rückzugsort. Mit all den alten Dingen die ich so mag. Es liegt gleich neben dem Eingang und ist somit auch eine Art Besucherzimmer. weil ich so zufrieden damit bin und es wirklich vorzeigbar ist, zeige ich es auch ganz.
Ich bin hier so gerne und es ist zumindest ein kleiner Ersatz dafür, dass ich auf mein englisches Landhaus noch ein paar Jahre warten muss. (Ich habe bereits vor längerer Zeit entschieden, dass unser Kind ins englische Königshaus einheiraten soll. Da wird man ja sicher ein kleines Anwesen bekommen um Besuche bei Hofe zu machen.Man muss ja Ziele haben im Leben...)








Und die Bauklötze, die stören gar nicht wirklich. Im Gegenteil. So kann ich dem kleinen Sonnenspross schon mal grob vorbauen, wie ich mir das mit dem englischen Landhaus so vorstelle. Mit Türmchen versteht sich!

Donnerstag, 26. Februar 2015

Küchenzeilen

Guten Tag allerseits! 
In unserem Häuschen spielt sich der Großteil des Lebens in der Wohnküche ab. Darum sieht es hier nie wie im Katalog aus, eher schon wie auf einem Schlachtfeld. Der vernünftige Teil von mir findet das goldrichtig, der ästhetikfixierte Teil mäkelt immer wieder an dieser Tatsache herum. Fakt ist aber, dass hier gleichzeitig Spiel- Wohn- Ess- und natürlich Koch- und Backraum ist und dass nunmal Späne fallen wo gehobelt wird. Unter anderem darum hat das Kind nun einen kleinen Putzkorb mit Besen, Bürste und Tuch und zieht regelmäßig damit los um auf seine ganz eigene Weise zu reinigen. Was in seinem Falle bedeutet, den Dreck so kunstvoll zu verteilen, dass er kaum noch auffällt.
Was er wohl auch von mir geerbt hat ist seine Liebe zum Trödeln. In einem Umsonstladen hat er sein erstes eigenes Stück ertrödelt. Einen Teller mit Gesicht, in den er sich sofort verliebt hat und dem er bereits im Laden auf dem Boden sitzend lange Geschichten erzählt hat. Auf dem letzten Bild seht ihr, wie das Frühstück allmorgendlich mit dem Tellerkopf geteilt wird. Insgesamt bin ich jedenfalls sehr zufrieden mit diesem ersten Trödelfund. Der Tellerkopf ist ein freundlicher, nützlicher Geselle mit pflegeleichter Frisur und darf gerne hier bleiben. Falls das Kind ihn nicht zu schnell ruiniert. Gestern mussten wei meiner Lieblingstassen dran glauben. Naja. Vielleicht wollte der kleine Sonnenspross ja nur Gründe schaffen nochmal zum Trödelmarkt zu fahren.......







Freitag, 20. Februar 2015

Auf der Suche nach Regeln



Ich stehe auf das geschriebene Wort. Schon in meiner Studentenbude hingen Songtexte an den Wänden, im Kinderzimmer habe ich Gedichte auf schönes Papier gepaust. Ich war letztens auf der Suche nach einem dieser gerade so modernen Plakate mit gedruckten Regeln oder Hausordnungen. Ich musste feststellen, dass es nix gibt, das so einhundertprozentig passte. Zu lang, zu kurz, zu schwulstig, zu lustig zu ernst....Und da dachte ich mir, schreib ich meine eigenen für meinen Kleinen. Es ist - wie soll ich es sagen - gaaaanz entscheidend viel kitschiger geworden als geplant... Aber so ist es nun eben und es ist gut und jetzt muss ich sie nur noch schön schreiben und illustrieren. NUR NOCH. Haha.
(Man kommt zu verhältnismäßig wenig außer dem normalen Alltagswahnsinn, wenn ein gewisses Norovirus die Beinchen unter den Küchentisch steckt. Schön zeitversetzt mal bei diesem mal bei jenem. Aber es wird schon werden.)
Also. Here we go:


Sei freundlich.
Stehe mit beiden Füßen fest auf dem Boden.
Heb ab und zu auch mal ab.
Lies gute Bücher.
Wenn du etwas wirklich willst, dann gib Dein Bestes.
Verschwende keinen Gedanken an Perfektion. Den Göttern sei Dank - es gibt sie nicht.
Gehe regelmäßig durch den Wald und höre ihm zu.
Blicke demütig auf dein Leben und erkenne Dein großes Glück.
Blinzele in die Sonne und bestell Dir noch ein Eis.
Urteile nicht vorschnell. Verständnis braucht Zeit.
Erkenne die Schönheit des Andersseins.
Such Dir Verbündete.
Lerne Kochen, Liebe geht durch den Magen!
Hadere nie mit Deinem Schicksal. Aber fordere es ab und an heraus.
Zieh Dich warm an und geh raus. Es gibt kein schlechtes Wetter.
Übe Geduld mit Dir und mit Anderen. 
Hilf Raupen über die Straße - und Kröten auch!
Lerne zu verzeihen. So schläft es sich viel besser.
Verwende immer mehr Engergie darauf Dinge zu ändern, als über sie zu klagen.
Tschakka, Du kannst das!
Verbringe viel Zeit mit lieben Menschen.
Verbringe ausreichend Zeit mit Dir selbst.
Niemals Gewalt!
Tanze wann immer sich die Gelegenheit bietet.
Es ist egal was du trägst, Hauptsache du kombinierst es mit einem Lächeln im Gesicht!
Es steht Dir soo gut!
Sei zuversichtlich und mache immer den nächsten Schritt. Nur so geht es voran.
Musik hilft beim Traurigsein. Und überhaupt bei allem.
Betrachte nichts als selbstverständlich, aber alles als möglich.
Sei gut zu unserer Erde.
Reise, um sie etwas besser kennen zu lernen.
Setze mutig die Segel - nur wo der rauhe Wind pfeift warten die schönsten Abenteuer!
Vergiss nie wo Dein Hafen ist.
Kehre zurück wann immer Dir danach ist.

Donnerstag, 8. Januar 2015

Vom Wohnen, vom Wohnen mit Kind und von kleinen Wohnungen....achja, und von Pferden ;)

Kochen, Werkeln und Zusammensein. Wohnen und leben, leben und wohnen, letzten Endes dreht sich darum alles, besonders auch in unseren Blogs. Wir mögen es hübsch und praktisch, selbstgemacht und ökologisch. Und werden dabei doch stärker von der vorherrschenden Wohnmode beeinflusst als wir denken. Und ich meine nicht in den Stil unserer Einrichtung, sondern die Wohnstatt an sich.
Vor nun längerer Zeit habe ich geschrieben, dass ich Stunden mit Aufräumen verbringe und mich gefragt, ob unsere Wohnung vielleicht zu klein ist für eine Familie. Ob wir uns nach etwas anderem umsehen müssen. Ob Familien Häuser brauchen, was wir wohl zum Thema Eigentum denken - und das in Zeiten völliger Phantasiepreise für Immobilien. Ob Kinderzimmer eine bestimmte Quadratmeteranzahl haben müssen.
Wir hatten vorerst eine Antwort gefunden, für die wir das Pferd allerdings erst mal von hinten aufzäumen, wenn nicht gar völlig auf den Kopf stellen und an den Hufen aufhängen mussten.
Ach ja, die Antwort lautete: Nö.
Und folgendermaßen sind wir darauf gekommen:
man sollte seine Wohnung wohl zu allererst nach den eigenen Bedürfnissen auswählen. Dazu macht es Sinn, sich seine eigenen Bedürfnisse und Verhaltensweisen einmal bewusst zu machen. Herausgekommen ist, dass keiner von uns im Haus willenlos quer durch die Zimmer läuft. Na gut, einer schon, aber der ist noch sehr klein und braucht nur kleine Zimmer dazu. Ergo: Riesige freie Flächen brauchen wir nicht. Gut!
Der kleine Kerl ist übrigens genauso ungern allein im Raum wie alle Kinder es wohl sind und daher dient das Kinderzimmer eher als Rückzugshöhle. Höhlen sind nie groß wie Fussballplätze. Und wenn sie phantasievoll ausgestaltet und ein bisschen besonders sind, dann werden sie sicher auch noch von größeren Zwergen einem großen Zimmer vorgezogen. Ergo: Riesige Kinderzimmer sind wohl auch nicht nötig.
Wir brauchen viel Stauraum. Das heißt Wände, die sind aber nur bedingt im Zusammenhang mit großen Räumen vorhanden. Regale für Bücher, Bastelkram und alles Mögliche, auch Ablage ist ein absolutes Muss für uns. Dann ist auch die Sache mit dem Aufräumen schnell gegessen. Beim offenen Wohnen, wie es gerade wieder so modern ist, findet sich sowas nicht. Ergo: Kein offenes Wohnen, viel Stellfläche bitte.
Uns sind Wohnlandschaften suspekt. Was soll man da tun? Mehr als mnich langestreckt auch meine Chaiselongue legen kann ich nicht. Was ich mit weiteren 4 Quadratmetern Sofa anfangen sollte ist mir schleierhaft. Ergo: Ein paar bequeme kleine Sitzmöbel, mehrere Tische und tiefe Fensterbänke für die vielen Pflanzen machen für uns mehr Sinn als 30qm Wohnzimmer mit bodentiefen Fenstern und Riesencouch. Dafür sind zwei kleine Zimmer ideal.
Man hätte also unsere Wohnung einfach mit echt guten Regalsystemen richtig auskleiden müssen und wäre sicher auch mit Kind noch eine ganze Weile zu Rande gekommen.
Nun hat sich mein Mann aber doch "nur mal um so zu gucken" einen Imobilienalarm im Internet eingestellt, der auf Traumimobilien in unserer direkten Nachbarschaft aufmerksam machen sollte und tadaa, zwei Wochen später haben wir ein etwa hundertfünfzigjähriges kleines Häuschen eine Straße weiter gemietet (Bilder folgen) und harren nun der Dinge die sich da irgendwann einmal in vielen Jahren in punkto Eigentum ergeben. Ich stelle mir da wahlweise ein Schlösschen in den schottischen Highlands oder einen Bauwagen im Stile Peter Lustigs vor.
Wir haben also, um den Bogen zu spannen, das Pferd wieder von der Decke heruntergelassen und eine Straße weitergetrieben. Wo es nun zufrieden in unserem sehr kleinen Vorgarten steht und in die gleich-groß-wie-in-der-Wohnung-ausgefallene Wohnküche starrt. Wo der kleine Sonnenspross sein Essen durch den ganzen Raum wirft, was aber eine Geschichte für ein anderes Mal ist.

Tatsächlich haben wir viel gewerkelt, genäht, sinniert und eingerichtet in den letzten Monaten. Es gibt vieles zu zeigen und ich freue mich darauf!