Samstag, 2. September 2017

Kinderküche selbst gebaut!

So, der Sommerurlaub ist rum, ein Post über unseren Aufenthalt in einem echten Zugwagon wird folgen! In all der Zeit ohne bloggen sind einige Dinge entstanden im Hause Sonnenspross, vieles davon für die Kinder, einiges für die Großen. Da ich beim Werkeln und Bauen keine Fotos gemacht habe und meine Kamera erst in den letzten Wochen wieder flott gemacht habe, gibt es leider nur Bilder der fertigen Objekte. Ich erkläre aber die einzelnen Schritte so gut ich kann und das meiste erklärt sich von selbst.
Als erstes seht ihr unsere Kinderküche! Wir mögen sie sehr sehr sehr - und folgendermaßen ist sie entstanden:

 
 

Ich habe mir erst eine Zeichnung der Küche gemacht und mir im Baumarkt einfach 3 Bretter mit den Maßen 120x30cm gekauft. Außerdem Schrauben und einen Griff. Kosten? Hmmm, etwa 20Euro vielleicht?
Die Bretter habe ich im Baumarkt schon alle auf die richtige Länge schneiden lassen. Dafür habe ich die Bauchnabelhöhe meines Sonnensprosses gemessen - für die Arbeitsplatte - und die tatsächliche Höhe für die Gesamthöhe. Zwei Bretter wurden in der gesamthohe geschnitten, für die Seitenwände. Der Rest, also alle Reststücke, wurde auf eine Breite von 45cm geschnitten. Für all die Regalböden und auch die Ofentüre. Diese Stücke wurde in der Tiefe nochmals halbiert für die oberen, nicht so tiefen Regaslbretter. Die Breite habe ich abhängig gemacht von der schmalsten Stelle unserer Wohnküche, an der die kleine Küche manchmal abgestellt werden soll.  
Für die Kopffreiheit des Koches habe ich entschlossen, die Küche oberhalb der Arbeitsplatte in der Tiefe zu halbieren. Dafür hat mir mein Schwiegervater netterweise mit der Stichsäge zwei schöne runde Schwünge in die Seitenwände gesägt. Einen an der vorderen Kante, an der die Arbeitsplatte ansetzt, und einen auf halber Tiefe, der den Schwung nach oben bildet. Ecken und erst recht Rundungen kann die Riesensäge im Baumarkt nämlich nicht schneiden. Das weiche Kiefernholz lässt sich ohne vorbohren per Akkuschrauber verbinden, so dass ihr alle Teile in wenigen Minuten nach Gutdünken verbinden könnt.
Zur Stabilisierung habe ich an drei Stellen noch kleine Rückwände eingesetzt, so kann auch nichts nach hinten herunter fallen.


Die Ofentüre ist mit einem Scharnier auf dem schwiegerväterlichen Fundus befestigt, auch alle möglichen anderen Scharniere könnte man verwenden. Dieses Klavierscharnier hat den Vorteil, dass die Türe INNERHALB des Schränkchens angesetzt werden kann und dennoch gänzlich nach außen geöffnet werden kann. Viele innen angesetzte Scharniere erfordern, dass die Türe selbst dann einen Zentimeter VOR dem Schränkchen sitzt. Auch kein Beinbruch übrigens ;)
Meine Ofentüre zeigt natürlich all unsere (na gut, ääääh, ich gebe es zu: meine....) Lieblingsspeisen. Ich habe sie unter Clip-Art bei google gesucht und dann auf Tonpapier abgezeichnet und ausgeschnitten. Am Ende habe ich mein neuestes Lieblingsschätzchen bemüht: Den Laminierer! Ich könnte aaaallllesss!!! laminieren. Wenn es nicht so kacken-umweltschädlich wäre. Darum habe ich de facto erst 4 Dinge laminiert. In einem Jahr! Das ist okay finde ich. Gott sei Dank darf ich auf Arbeit manchmal laminieren. Das macht es leichter mit meiner neuen fragwürdigen Passion zu leben!
-----ähmm, SQUIRREL!!! Wo waren wir? Ah ja: Zurück zur Küche!


Am Schluss noch Platten mit Tafelfarbe aufgemalt ( hatte ich noch da und da kann man ja sogar drauf herummalen; für die passende Größe der Platten habe ich einfach die Spieltöpfe als Schablonen gnutzt) Dann wurde das Ganz mit Bienenwachs eingerieben, Holzgriff angeschaubt, man kann auch noch Handtuchhaken an die Seite schrauben oder ein Gardinchen am oberen Regal anrbringen. Ich spiele auch mit dem Gedanken ein Hintergrundbild zu malen, so dass die Lücke in der Rückwand wie ein Küchenfenster mit Landschaftsmotiv aussieht. Wenn man möchte kann man die Küche auch auf der Rückseite gestalten, so dass sie in der Mitte eines Raumes platziert werden kann. Mit einem Anstrich und einem Schild wie "Josefins Würstchen-Bude" zum Beispiel wird die Küche zu einem Imbisswagen und das Fenster zur Durchreiche für die Würstchen zu den wartenden Kunden! Hach, wenn ich mehr Zeit und Energie hätte........ Wer spielt mit?? :)
Viel Spaß beim Bauen und Erdenken!

Dienstag, 11. Juli 2017

Sag mir wo die Blogger sind!

Manchmal jagt ein Projekt das nächste. Man fiebert von einer Sache zur anderen, arbeitet viel oder auch wenig, wartet auf ein bestimmtes Geschehnis und verbringt diese Wartezeit mit einem Gefühl der Anstrengung und dem Empfinden verplant zu sein wie selten zuvor. Besonders mit Kindern ziehen die Wochen und Monate so furchtbar schnell vorbei. So ist das. Und das ist nicht tragisch, aber irgendwie habe ich genug davon.
Vielen meiner liebsten Bloggern von früher scheint es ähnlich zu gehen. Oft werden nur noch hastig Schnappschüsse auf Instagram gepostet, die kurze Alltagsmomente wiedergeben. Manche ziehen zu youtube um und filmen ihren Tag, oft richten sich die Themen dabei nach zahllosen Sponsoren. Selten findet man ausführliche Basteltips, Gedankenspaziergänge oder Nähprojekte, Flohmarktschätze oder Kochexperimente in Blogposts wie sie damals die wunderbare Frau Liebe geschrieben hat.
Unser Leben wird von den kleinen Sonnensprossen, dem grauen Alltag und den bunten Erlebnissen durcheinandergewirbelt. Alles wird immer schneller, wie auf der Kirmes. Es braucht einen Plan um schöne Dinge wieder eine feste Größe werden zu lassen. Sie bewusster wahrzunehmen. Egal was sonst noch so passiert. Und da ja alles übersichtlicher wird wenn man es dokumentiert und Bloggen sowas Schönes ist wird hier ab jetzt wieder wöchentlich gezeigt, erzählt und fotografiert. Das verspreche ich mir selbst. In diesem Sinne, Leinen los und auf geht´s!


Montag, 2. Mai 2016

Nur leere Worte...

... aber sooo schöne! Das Kind spricht den ganzen Tag und sagt so unglaublich schöne Dinge.
Manchmal schon fast philosophisch. Und oft auch einfach lustige, wenig tiefsinnige Aussrpüche.
Dennoch, manche sind es Wert, dass man sie sich merkt.

Getrunken wird jetzt nicht mehr mit dem Trondheim, sondern mit dem Stromhalm. Auch nicht schlecht. Haare schneidet die Frau Sör und wenn man etwas verschüttet dann gibt es eine Riesen-Sauberei. Bestimmt weil man schließlich sofort mit dem Aufwischen beginnt. Logisch.

Isst man etwas, dass vom Kind begehrt wurde, dann wird man mit großen Augen aufgefordert: - - Schluck das wieder raus!
Und auch sonst scheut es sich keinesfalls, seine Begehrlichkeiten frei heraus kund zu tun:
Im Baumarkt läuft es auf Schrank-große Herren zu, stoppt mit den kleinen Händen deren entgegenkommende Einkaufswagen und ruft rundheraus in ihr Gesicht: - Ich hab den jetzt!
Im Eiscafé wird nach fremden Damen geweint: - Ich will die haben die Frau!
Und ein neues Baby im Bekanntenkreis wird auch ohne Scheu kommentiert:
- Wie findest du den Kleinen? - Sieht lecker aus!

Immerhin beginnt er nun auch sich selbst zu maßregeln: - Noch eiiiin Gummibärchen. Dann aber genug für heute!So. Jetzt aber genug für heute! Noch eiiin... Dann aber wörklich genug.
Er gibt sich selbst recht oft nach. Aber er versucht es wenigstens. Ich nenne es Autoautoritäre Erziehung...

Samstag, 19. Dezember 2015

Kindermund: Vage Vermutungen

Abends, das Kind steht in schon völliger Dunkelheit vor dem Haus. Das Näschen in Richtung Himmel gestreckt, still und konzentriert. Dann hört man das helle Stimmchen langsam und feierlich:

"Die goldnen Sterne prangen...... Glaub ich....."

Wie schön, dass er es auch so liebt . Also, here's to Matthias Claudius:

Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht still und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille,
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold!
Wie eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.

Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel.

So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns Gott mit Strafen,
Und lass uns ruhig schlafen!
Und unsern kranken Nachbarn auch!

Sonntag, 13. Dezember 2015

Kindermund vom Weihnachtsmarkt

Wort des Tages:

Lumpfaklong!

Ein Wort wie ein Kunstwerk. Man muss es sich nur mal laut aufsagen. Mehrmals. Und sich dann einmal vorstellen, auf einem der vielen Weihnachtsmärkte zu einem der Männer zu gehen, die unter einer großen schwebenden Wolke aus bunten Folienbällen an eine Gasflasche gelehnt stehen und mit lässiger Selbstverständlichkeit zu sagen:

"Guten Tag der Herr, ich möchte bitte einen Lumpfaklong kaufen!"

Wer traut sich?

Kindermund am 13.

Worte, die man überhaupt nicht versteht sind ja meist die Lustigsten. Unser kleiner Sonnenspross hat davon nur sehr wenige verwendet. Er spricht tatsächlich sehr deutlich, von Anfang an. Was natürlich toll ist, man möchte ja nicht undankbar wirken! Ein paar Rätsel hat er uns aber doch aufgegeben.
Noch immer völlig unbekannt ist mir die Bedeutung des Wortes LUE. Keine blasse Ahnung. Bei Nachfragen weigert er sich darauf zu zeigen und gibt als einzigen Tipp jedes mal: " LUE, Frau" Man weiset nich, man kann nur staunen...
TENTE wiederum war von Anfang an übersetzbar, die allseits bekannte "Raupe Simma" verwandelt sich am Ende des Buches in einen. TENTE heißt nun seit Wochen auch TENTELING. Es findet also auch eine etymologische Metamorphose statt (räusper).
Die schönste Situation mit einem neuen Wort verdient es aufgeschrieben zu werden. Sie passierte im Sommer.

Küche, Mittagstisch. Kind ( circa 19 Monate) im Kinderstuhl, ich essend gegenüber.
Kind guckt mich an

- Was kann ich für dich tun?

- Trondheim!

- Ah, ja, eine sehr schöne Stadt! Da wäre ich jetzt auch gerne! Ich war ja schon zwei mal da.

- TRONDHEIM!

- Mhmmm. Ich verstehe. Aber ich sehe da im Moment keine Möglichkeit. Außerdem frage ich mich, wie du darauf kommst. Du bist 1 Jahr alt. Woher kennst du Trondheim?

Kind beginnt zu Weinen.

- TROOONDHEIIIMMMM!

Ich schlucke mein "Schnapp dir'n Atlas!" herunter und beginne zu trösten.

Keine Chance herauszufinden, was das Kind meinte. Keine Reaktion auf "Zeig mal drauf" oder all die dreihundert Rateversuche meinerseits.

Eine Woche später, meine Mutter ist zu Besuch und kommt zu mir ins Wohnzimmer:

- Das Kind sagt ständig Trondheim! Es will Trondheim! Was soll ich tun?

- Keine Ahnung, schenk ihm einen Flug mit Ryan-Air! Ich weiß auch nicht was es will!

Am selben Tag bringt meine Mutter in Erfahrung, für was mein Sohn Trondheim braucht:
Zum Trinken. Wenn man ihm ein Glas oder eine Tasse vorsetzt, verlangt es sich einen. Jap. Ganz recht. Und das tut er auch mit knapp 2 Jahren noch. Es trinkt sich einfach schöner aus einem Trondheim. Und wir finden das so schön, dass wir dieses Wort einfach übernommen haben. Schließlich lieben wir den Norden und jede Erinnerung an ihn!

Na, wisst ihr, was ein Trondheim ist?




Freitag, 11. Dezember 2015

Kindermund Nummer..... ach is ja auch Wurscht...

Mensch Mensch Mensch, ich arbeite im Moment einfach zuviel. Beziehungsweise komme zu spät nach Hause.
Egal, das Kind sagt lustige Sachen und die werden ja nicht schlecht. Die schreibe ich dann eben zur Not auch nach Weihnachten noch auf. Also denn:

Es geht um Höflichkeit. Um das Erlernen von Anstandsregeln und das Voraussetzen dieser Regeln im Umgang mit anderen Wesen.

Am Küchentisch. Auf dem Tisch sitzt eine Fliege. Über der Tischplatte schaut ein halber Kopf hervor, mit zwei groooßen Augen.

- Hallo, Mücke!

Pause. Im Flüsterton:

- Hallo Mücke.

Die Augen werden größer. Jetzt schon energischer:

- Mücke! Hallo sagen!

Pause.

- Ich Anton!

Die Mücke läuft ein paar Schritte hin und her.

- Mücke? Du?

Die Mücke fliegt weg.

- Süss Mücke! Tsüss sagen!

Lautes Seufzen. Abgang.